Harald Wallbaum in Japan

 

Harald Wallbaum war in Japan: Tokyo, Kamakura, Nikko, Sendai, Oktober 2008

 

 

Frage: Hallo Harry! Du warst gerade gerade in Japan. Wie kam es zu der Reise, wie lange warst du dort und welche Städte hast du besucht?

 

Im Rahmen meiner Fortbildung zum Holztechniker an der Holzfachschule in Detmold am Felix-Fechenbach-Berufskolleg gab es im Frühjahr eine Ausschreibung für einen Schüleraustausch nach Japan. Ich wurde mit 11 anderen Schüler/innen ausgewählt, an der Reise teilnehmen zu dürfen.

 

- Die Fahrt dauerte vom 14. bis zum 28. Oktober d.J.

 

- Wir besuchten Tôkyô, Kamakura, Nikkô und Sendai, die Stadt in der unsere Partnerschule, das MNCT(Miyagi National College of Technology) beheimatet ist.

 

 

 

Frage: Was hat dich in Fernost am meisten beeindruckt?

 

            - Ich denke, wie bei den meisten Menschen, die das erste Mal nach Ostasien reisen, die sprichwörtliche Freundlichkeit der Menschen und die Hilfsbereitschaft. Dann die Gegensätze von Tradition und Moderne.

 

 

 

Frage: Wie sieht es mit den kleinen Unterschieden aus? Lebt man in Japan soviel anders als bei uns?

 

            - Die kleinen Unterschiede fangen bei der Begrüßung an, Respekt und Höflichkeit bei jedem Kontakt mit einer Person die älter oder hierarchisch höhergestellt ist, egal ob im Geschäft, im Restaurant, in der Firma oder in der Familie. Natürlich ist der Respekt immer vorhanden.

 

            - Die Esskultur, ich habe wenige Fast-Food-Restaurants gesehen und auch nur einen von tausend (oder auch zehntausend) Menschen, der wirklich übergewichtig war.

 

            - Viele alte Menschen, die am kulturellen Leben teilnehmen oder ins soziale Gefüge eingebunden werden. Ein Bsp.: In einer Straße gibt es eine Baustelle und ein Rentner in einer anonymen Uniform sorgt dafür, dass der PKW und Fußgängerverkehr ordentlich vorbeigeführt wird.

 

 

 

Frage: Konntest du Einblicke in das japanische Schulsystem gewinnen?

 

            - Der Einblick beschränkte sich auf das Technische College, das vom Aufbau her zwischen unserer Berufsfachschule und der Technischen Hochschule angesiedelt ist.

 

 

 

Frage: In welchen Teilen ist es dem deutschen Schulsystem überlegen?

 

            - Man sollte nicht von ‚überlegen‘ sprechen .Der ‚Frontalunterricht‘ ist noch stark vertreten: der Lehrer erzählt/ schreibt an und die Schüler nehmen die Sachverhalte auf. Durch das gezielte Lernen und Wiederholen wird Wissen ‚besser‘ verarbeitet, aber nach festgelegten Schemata. Neue Sachverhalte werden meist intensiv diskutiert, bevor man zu einer Lösung kommt

 

 

 

Frage:Du hast interessante Menschen kennengelernt. Inwiefern haben sie dich beeindruckt und wie steht es mit der sprichwörtlichen Freundlichkeit der Japaner?

 

            - Wie ich bei der zweiten Frage schon angemerkt habe, ist die Freundlichkeit und Höflichkeit eine Eigenschaft der Japanischen Gesellschaft die wahrscheinlich weltweit unerreicht ist. Allerdings ist es für einen Nichtjapaner schwierig ‚aufgesetzte‘ Freundlichkeit gegenüber einer fremden Person und die Begrüßung unter vertrauten Personen zu unterscheiden. Es bedarf einiger Übung.

 

- Ich hatte die seltene Gelegenheit eine Woche mit meiner japanischen Gastfamilie den Alltag verbringen zu dürfen; ich wurde wie ein neues Familienmitglied aufgenommen. Diese Geste der Gastfreundschaft trifft man nicht überall auf der Welt an.

 

 

 

Frage: Du warst in Kamakura??

Konntest du die Gedenkstätte von Funakoshi besuchen?

 

            -  Für den Besuch hatte ich leider keine Gelegenheit, da wir in einer Gruppe unterwegs waren. Wir hatten andere Ausflugsziele auf dem Programm, u.a. die berühmte bronzene Amida-Buddha Statue von 1252.

 

 

 

Frage: Gab es überhaupt Kontakte zum Kampfsport und wenn welche?

 

            - Während meiner Zeit in Sendai am MNCT hatte ich Gelegenheit einer Judô

 Trainingseinheit beizuwohnen. Habe aber sonst keinen Kampfsport erlebt. Der Schwerpunkt war kein sportlicher.

 

 

 

Frage: Karate betreibst du schon seit Ewigkeiten. Wann hast du deine Dan-Prüfungen abgelegt?

 

            - Am 24.01.1993 den 1. Dan in Frankfurt/ Main, am 31.10.1998 den 2. Dan in Kempten und am 04.02.2006 den 3. Dan in Overath

 

 

 

Frage: Welche Erinnerungen hast du an die Prüfungen?

 

            - Den 1. Dan habe ich zusammen mit Frank Haves bei dem damaligen BT Hideo Ochi abgelegt, wir hatten unsere Unterkunft am Fuße des Frankfurter Turmes in einer Jugendherberge. Zur Unterstützung waren Paul Richter und unser damaliger Trainer Erich Busch mitgefahren, die abends noch die örtlichen Lokalitäten erkundet hatten.

 

            - Die Prüfung zum 2. Dan war beim BT E. Karamitsos und R. Lowinger, Achim T. Korf und ich sind mit meinem Honda Civic zur Prüfung gefahren. Hinter Frankfurt fing es an zu schneien. In Kempten habe ich meine Geldbörse verlegt und ich durfte sie suchen fahren, während A.T.K. sein Mittagsschläfchen hielt. Die Prüfung war für meine Gruppe um 22.00 Uhr abends, nach erfolgreicher bestandener Prüfung haben wir in unserem Wirtshaus noch ein paar Maß zu uns genommen, bevor ich erschöpft ins Bett fiel und Achim noch den Bayrischen Wald klein sägte (im Schlaf natürlich).

 

            - Den 3. Dan habe ich dann zusammen mit schon erwähntem A.T.K. bei B. Milner und M. Henkel abgelegt. Unser Trainer Stefan Krause fuhr zur Komplettierung mit, Erstens um die Fahrtkosten zu minimieren und zweitens um nach der Prüfung mit uns das eine oder andere Kaltgetränk zu uns zu nehmen. Zur Unterstützung haben wir abends bei mir zu Hause noch ein paar Dojogirls eingeladen.

 

 

 

Frage: Welche sportlichen Ziele neben der vierten Titelverteidigung beim Basketball-Spaß-Turnier dieses Jahr verfolgst du noch?

 

            - Die Titelverteidigung ist leider aufgrund eines verrutschen Lendenwirbels ausgefallen, aber 2009 greife ich wieder an, um den Titel zurückzuerobern!!!!

Als weiteres Ziel strebe ich das regelmäßige Training im Dojo an, weil aufgrund von Beruf und Weiterbildung dafür wenig Zeit blieb.

Ach ja, der 4. Dan bevor ich Fünfzig werde;-)!!!

 

 

 

Frage: Welches Buch liest du gerade?

 

            - Momentan lese ich nur Fachbücher, die mit Holz und Küchen zu tun haben. Ich interessiere mich aber auch für östliche Religionen und Geheimbünde des Mittelalters, die in Romanen verarbeitet werden…

 

 

 

Frage: Welcher Film ist dein Lieblingsfilm?

 

            - ‚Star Wars 4-6‘ gehören zu den Favoriten, ebenso die ‚Herr der Ringe Trilogie’ und dann ‚American Graffity‘, Spiel mir das Lied vom Tod‘.

 

 

 

Frage: Weißt du schon, wo du deinen nächsten Urlaub verbringen wirst?

 

            - So weit habe ich meine Planungen im Moment noch nicht abgeschlossen,

überlege vielleicht eine Städtereise innerhalb Deutschlands oder den östlichen Nachbarn zu machen.

 

 

 

Frage Was bewegt dich sonst im Leben?

 

            - Der Sinn des Lebens! Woher? Wohin? Warum? Ich denke, ich setze mich mal unter einem Baum…

 

 

 

Frage: Dein Lebensmotto?

 

            - Getreu dem Motto: Der Weg ist das Ziel…

 

 

 

 

 

 

Steckbrief:

 

Name: Harald Wallbaum

 

 旅グッド

 

 

Spitzname: Harry, Dirty Harry( in früheren Jahren), Haribo

Geburtstag: jedes Jahr am 06. November (also ich warte auf die Geschenke!)

Familie: verheiratet, 1 Tochter

Größe: Körpergrösse:189cm, Schuhgröße: 45-46: Boxershorts: 7

Gewichtsklasse: aktuell 83 kg +-

Lieblingskata: Nijushiho

Beruf: angehender Holztechniker

Karate seit: September 1981

Graduierung: 3. Dan Shotokan

Erster Trainer: Erich Busch